Mensch, wie die Zeit vergeht – ja wie sie rennt – heute sind es auf den Tag 13 Jahre dass ich meinen 300SE erworben habe!
Eigentlich war der D-day sogar schon vor einer Woche, da ich damals erst einmal eine Nacht darüber schlafen musste, war ja nicht wenig Geld für einen erst Zwanzig Lenze zählenden Jungen.
Im Grunde war ich im November 1999 eigentlich ein glücklicher Fahrer eines 200 Vergaser der Baureihe 123. Ein gutes Auto, aber ein langsames Auto. Saharagelb (673) mit Stoff Dattel… doch da war der Reiz der eigenen S-Klasse – sie lockte mich! Seit der ersten Begegnung und eben nach der zeitverzögerten Wahrnehmung dass man es wirklich realisieren könnte.
Wie ich vor einigen Wochen bereits an anderer Stelle geschrieben hatte, war der W126 schon immer mein heimlicher Liebling in Kindertagen. Nicht nur weil mir das ältere Nachbar-Mädchen (das damals manchmal auf uns Kinder aufpasste und deren Vater einen W126 der 2.Serie fuhr), ein blaumetallic farbenes Verkaufsmodell in 1:35 von Mercedes schenkte (Hersteller NZG).
Da sich nun aber die Geschichte bereits zum 13. Male jährt, möchte ich nicht die immer gleichen Kamellen aufzählen. Vielmehr einfach mal DANKE sagen; Danke an meine S-Klasse, Danke an alle Haubentaucher die ich auf vielen Treffen bei interessanten Benzingesprächen kennenlernen durfte, Danke an Johannes mit dem ich nun auch schon seit mehr als 4 Jahren an dieser Website schraube und Danke an alle anderen die ich hier gerade nicht aufzählen kann.
Damals hätte ich nicht gedacht dass ich dieses Auto einmal so lange fahren würde, zumal der Wagen die ersten 6 Jahre auch durch Wind und Wetter mit mir musste, aber das Streusalz bekam der S-Klasse nicht, meiner BlechDiva™.
Auch stellt sich dann die Frage ob ein Auto dass in 5 Monaten bereits 25 Jahre alt wird, noch im Alltag an 365 Tagen im Jahr teilnehmen muss. Sie war mir irgendwann einfach zu schade und zu wertvoll – immerhin begleitet dieses Auto mich nun schon mehr als 1/3 meines Lebens, da wird man leicht sentimental, auch in meinen immer noch jungen Jahren!
Ja und jedes Jahr stelle ich mit neuem Erstaunen fest, mich wieder ein Stück näher an meine persönliche „Best-Marke“ heran gearbeitet zu haben. Denn bei einer solchen Rolling Restoration wird das Objekt natürlich immer ein Stück besser, so sollte es zumindest sein.
Nicht zuletzt weil man durch den steten Erfahrungsaustausch in der Szene neue Hinweise und Ideen erlangt bzw. sich selbst auch mehr (zu)traut.
Ein so altes Auto einfach in die Werkstatt geben und zu sagen: „Macht mal!„, hat nicht nur den Nachteil dass es sehr schnell sehr teuer werden wird und auch durchaus Nachteile mit sich bringen kann – von der Suche nach einer geeigneten Werkstatt mal ganz abgesehen – nein, es ist auch ein gewisses Gefühl der Glückseeligkeit, wenn man behaupten kann, dass man dies und jenes selbst, also mit seinen eigenen Händen geschafft oder erschaffen hat.
Ohne den 300SE hätte ich jedenfalls viele tolle Menschen nicht kennengelernt, wäre nie dazu in der Lage gewesen hier schreiben zu dürfen und mein Leben wäre um viele Erfahrungen und Erlebnisse ärmer!
Und nun freue ich mich schon auf das Frühjahr 2013, wenn es wieder heißt: Gentlemen, start your roaring Engines – we are just big boys!
Fotos: ©fuenfkommasechs.de