Die IAA streckt schon einmal ihre Fühler aus und so werden in den kommenden Wochen immer mehr die Hüllen der groß angekündigten Premieren fallen.
So auch im Falle des C205, jenem zweitürigen Ableger der neuen C-Klasse.
Seit Februar 2011 gab es bereits ein C-Klasse Coupé, eigentlich damals schon reichlich spät, denn der Wunsch nach einem solchen Fahrzeug bestand offenbar bereits in den 1980er Jahren als von der „ersten C-Klasse“ die damals noch Typ 190 hieß, von so genannten Karosserie-Tuningfirmen Zweitürer auf Basis der BR 201 angeboten wurden.
Der Erfolg gab Mercedes die Rechtfertigung wieder einen Ableger dieser Karosseriegattung zu entwickeln, diesmal aber mit weit mehr Hingabe als es noch beim C204 der Fall gewesen ist.
Das merkt man zum einen an der deutlich eigenständigeren Formensprache und vor allem auch an solch wichtigen Details wie den rahmenlosen Seitenscheiben. Diese sind allerdings im Falle des neuen Coupés auch einem weiteren Umstand geschuldet – in der Pipeline in Sindelfingen befindet sich auch bereits der A205. Hierbei handelt es sich um ein viersitziges Cabriolet mit Stoffdach von dem im Falle des Coupés die Türen bereits vorweg genommen werden. Dies hat nicht nur Vorteile in der Kostenkalkulation und im Fahrzeugbau, nein auch eben ästhetische.
Selenitgrau metallic – aber seht selbst:Es gibt deutliche Unterschiede und Veränderungen im Bezug auf den Vorgänger die durch das von der Limousine W205 adaptierte Package entstanden sind – damit ist ganz klar nicht der auffällige Umstand des neuen Designs gemeint.
So ist zum Beispiel zwischen alleine zwischen Stirnwand und Vorderachsmittelpunkt ein Längenwachstum von 60 Millimetern zu verzeichnen. Hauptsächlich natürlich durch die neue 4-Lenker-Vorderachse verursacht.
Insgesamt wuchs das neue Coupé um 95 Millimeter, wobei hiervon 80 Millimeter auf den längeren Radstand entfallen. In der Breite hat der Zweitürer ganze 40 Millimeter zugelegt. Das vergrößerte Fahrzeugvolumen kommt vollständig den Fahrgästen zu Gute – so wurde der Raumkomfort besonders auf den beiden Vordersitzen gesteigert. Neben dem Schulterraum, der Ellbogenfreiheit ist auch der Kopfraum auf allen Plätzen größer als im Vorgänger.
Zudem profitiert das neue Coupé von den Maßnahmen die bereits schon bei der Limousine und dem T-Modell der neuen C-Klasse getroffen wurden, um den Karosserie-Rohbau nicht nur steifer und fester gestalten zu können, sondern zudem auch spürbar leichter – leider wurden uns hierzu allerdings noch keine Zahlen genannt.
Allerdings nennt man – nicht ganz ohne Stolz – den cw-Wert des neuen Coupés, dieser liegt bei nur 0,26. (Randbemerkung: ab ca. 70 Km/h ist der Luftwiderstand größer als der Fahrwiderstand)
Serienmässig ist der C205 bereits voll auf Agilität und Sportlichkeit getrimmt, das Fahrwerk und Fahrverhalten stehen so in perfektem Einklang zum expressiven Äußeren der Karosserie (die es übrigens nur in zwei Ausstattungslinien gibt – der Serienausführung die in etwa der Avantgarde Line der Limousine entspricht und gegen Aufpreis in der AMG Line, die im Falle des Coupés immer mit aufwendigem Diamantgrill daher kommt).
Das Stahlfahrwerk ist grundsätzlich 15 Millimeter tiefergelegt als das der Limousine und kann mit Stahlfedern in komfortabler oder sportlicher Ausprägung geordert werden.
Selbstverständlich gibt es auch die bereits bekannte AIRMATIC um den besten Spagat zwischen sportlich und komfortabel zu ermöglichen!Das Motorenprogramm zum Start im Dezember diesen Jahres beginnt bei den Benzinern mit dem C 180 (156 PS), geht über den C 200 (184 PS), C 250 (211 PS) bis zum C 300 (245 PS). Später wird die Palette noch durch den C 450 AMG 4matic ergänzt werden.
Auf der Selbstzünderseite werden zunächst nur zwei Modelle angeboten, der C 220d und der C 250d – ein Diesel ist auch eher etwas untypisch für einen Zweitürer. (meine subjektive Sicht)
In den übrigen Ausstattungsdetails orientiert sich das Coupé
an den bekannten Varianten der C-Klasse.
Der Innenraum gibt sich luxuriös und doch sportlich elegant – serienmässig sind spezielle Coupé-Sitze die sehr schön anzusehen sind und zudem auch Mercedes-typische Gurtbringer für die vorderen Passagiere nereithalten. (erstmals mit dem großen Coupés der BR 126 im Jahre 1981 eingeführt)
Die Rücksitzanlage ist als reine Zweisitzer Version entwickelt und lässt sich nun gegen Aufpreis auch umlegen, was den Praxisnutzen des Fahrzeugs steigern wird.Fraglich bleibt leider was sich im Bereich des Infotainment tun wird – der Vorabtext der von der Presseabteilung ausgegeben wurde schweigt sich in diesem Bereich aus. Demnach ist der erste Mercedes mit Apples CarPlay oder der MirrorLink Anbindung für z.B. Android Smartphones, die frisch geMOPFte A-Klasse – doch hier wird diese SA auch erst ab ca. Januar 2016 ausgeliefert werden.
Schade eigentlich, denn angekündigt wurde es vor über anderthalb Jahren bereits bei der Präsentation der neuen C-Klasse!
Ein weiterer Punkt der sehr interessant ist – vor allem für echte Car-Nerds und Afficionados: es soll einen Klappenauspuff serienmässig im Typ C 300 geben und diesen kann man wohl auch gegen Aufpreis für die kleineren Benziner-Modelle ordern.
Es bleibt also spannend – spätestens zur IAA erwarten wir hier mehr und detailliertere Informationen.