Einen hohen Beitrag zur Konditionssicherheit trägt auch die Rundumsicht bei. Dank relativ schmal gehaltener Dachsäulen konnte sie bei der Baureihe sehr positiv gestaltet werden – der Fahrer geniesst 86% freie Sicht in der S-Klasse. Ein sehr guter Wert!
Auch sieht man im W126 noch alle vier Ecken der Karosserie – man weiss wo das „Schiff“ aufhört und kann so leicht parkieren. In Zeiten in denen es keine Ultraschall- oder Radargestützte Einparksysteme gab (und auch noch keine Peilstäbe wie anfänglich im 1991 präsentierten Nachfolger-Typ W140) ist das eine unerlässliche Anforderung an ein Automobil gewesen – leider erinnert sich daran heute kein Konstrukteur bzw. Stilist mehr.
Dabei ist es das A und O wenn man eine gute Rundumsicht hat und sich mühelos seine Fahrzeuggröße mühelos einschätzen kann – für so etwas gab es zu Ende der 1950er Jahre auch in Deutschland eine Panoramaverglasung wie es in der Werbung gerne propagiert wurde.
Trotz der relativ guten Rundumsicht weisst der Dachsäulenverbund der S-Klasse eine enorme Stabilität auf – die auch in zahlreichen Versuchen untersucht und bestätigt wurde.
Beim so genannten „Falltest“ fällt der Versuchswagen aus 1,5 Meter Höhe auf die linke Vorderwandsäule – eine enorme Belastung für die gesamte Struktur der Fahrgastzelle.
Die Dachsäulen müssen ganze Arbeit leisten und den Innenraum mit einem Maximum erhalten! Die Struktur der einzelnen Säulen ist im W126 sehr komplex ausgeführt – Wegbereiter hierfür war der Vorgänger W116 der erstmals eine elektronisch berechnete Karosseriestruktur erhielt – Weltweit ein Novum. Daimler-Benz vertraute damals auf die „Elasto-Statik-Elemente-Methode (ESEM)“ welche auf IBM-Computern mit Hilfe von Lochstreifen und Magnetbändern berechnet wurde. Dieses know-how kam dem W126 voll und ganz zu gute.
Hierzu empfiehlt sich auch ein Blick in den Punkt „Karosserie (Sicherheit und Aerodynamik)“ in der Rubrik Innovationen.
Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG