Endlich war es soweit, Dienstag vormittag 10 Uhr Ortszeit in der Hansestadt Bremen, Werk 67 der Daimler AG (was keinen Rückschluss auf die Anzahl der Produktionsstätten zulässt) – Auftaktveranstaltung zum Produktionsstart der neuen Mercedes C-Klasse. Auch besser bekannt als Baby-Benz und dies bereits seit Anfang der 1980er Jahre.
Was also ist anders am neuen Einstieg in die wahre Mercedes-Welt? (eine rein persönliche Sicht der Dinge: Limousinenform, Heckantrieb und mit nahezu allen Tugenden der großen Wagen mit Stern gesegnet)
Die neue C-Klasse wird fortan nur noch im Werk Bremen gefertigt werden – wobei Sindelfingen natürlich neben einigen anderen Werken nach wie vor große Bedeutung zukommt und für viele Teile des Autos und auch innerhalb der Produktion verantwortlich bleiben wird. Der Vorgänger, die BR 204 wurde noch in beiden Werken parallel produziert.
Doch die neue C-Klasse wird der erste echte globale Mercedes in der 128-Jährigen Geschichte des Unternehmens. Innerhalb von nur sechs Monaten wird die Produktion der BR205 neben Bremen, auch in East London (Südafrika), Peking (China) und Tuscaloosa (USA) starten. Dies erklärt im übrigen den Umstand, warum zur Verkaufsfreigabe nur drei Motorisierungen angeboten wurden. Die Aussage wäre passender wenn es heißen würde: nur angeboten werden können, denn es handelt sich um eine enorme Herausforderung. Nicht nur im Bereich der Logistik ist es eine Meisterleistung gleich vier Produktionsstandorte mit Teilen und Werkzeugen zu versorgen, die sich auch noch auf vier Kontinenten befinden! Bremen ist hierbei der verantwortliche Standort und steuert die globale Produktion.
Im Werk Bremen werden in diesem Jahr Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro getätigt werde, um die Produktion der neuen C-Klasse zu verbessern und erst im benötigten Rahmen möglich zu machen.
Im Karosserierohbau (bezieht sich hier sowohl auf die Örtlichkeit als auch die eigentliche Karosserie) wurde durch den neuen Materialmix der Karosserie (es wird über 50% mehr Aluminium verbaut als noch bei der BR204) und durch neue innovative Fertigungsverfahren ein Wandel herbeigeführt. Weiter wurde ein technologisches Zentrum zum Aufkleben des Aluminumdaches sowie eine hochpräzise Spaltmessanlage installiert. Alles Dinge die noch vor einigen Jahren nicht für die Großserie vorstellbar wahren!
Der Energieverbrauch pro produzierter Einheit, also pro neuer C-Klasse, konnte um über 30 Prozent gesenkt werden. Es tut sich sehr viel auf dem Gebiet und lässt so den derzeitigen Vorteil alter Fahrzeuge in ihrer CO2-Bilanz weiter schrumpfen – was natürlich nicht bedeuten soll, dass wir die alten Vollmetall-Daimler in Frage stellen, niemals (!), jedoch ist es kein Frevel mehr einen neuen Mercedes zu kaufen, wenn es nur um den Gesichtspunkt ging das es vermeintlich umweltfreundlich zugehen sollte. Ein Green-Car also!
Die als erste C-Klasse der Welt bezeichnete, war ein weißer C180 mit EXCLUSIVE (P23) Ausstattung und somit mit dem berühmten Kühlerhaubenstern und klassischem Limousinenkühlergrill – sehr zur Freude von mir!
Doch zunächst ließ sich Werkleiter Andreas Kellermann vor diesem Wagen ablichten, noch ohne Stern!
Danach traten sofort die beiden eigens aus Stuttgart angereisten Vorstände Winfried Porth und Markus Schäfer an die Arbeit, nach einem Griff in die Sternenkiste montierten sie zusammen den wichtigsten Zierrat eines jeden Mercedes-Benz: den Stern auf der Haube (wir bitten an dieser Stelle vielmals um Entschuldigung bei allen SL, SLK, SEC-Fahrern und all den anderen).
Man könnte es auch anders formulieren: der wohl in diesem Moment wichtigste Stern der Welt!
Im Werk Bremen sind über 12.700 Mitarbeiter beschäftigt (Frauen und Männer, logisch) und somit größter privater Arbeitgeber in der Region. Derzeit umfasst das Portfolio der Hanseaten folgende Modelle: C-Klasse Limousine, C-Klasse T-Modell und C-Klasse Coupé; weiterhin E-Klasse Coupé und Cabriolet (BR207), der GLK (X204), sowie die beiden Roadster SLK (R172) und der SL (R231).
Leider ist im Rahmen eines solchen Job #1, wie man den Produktionsstart auch gerne in moderner Sprache nennt, keine Möglichkeit gegeben sämtliche Produktionsbereiche für den Besucher zu öffnen. Dies fängt mit den Persönlichkeitsrechten der Mitarbeiter an, geht über das Betriebsgeheimnis, bis hin zur eigenen Sicherheit der Journalisten und Fotografen vor Ort.
Deshalb haben wir diesmal leider auch spürbar weniger Fotos im Gepäck als noch vom Produktionsstart der neuen S-Klasse im vergangenen Juni, hier zu finden KLICK
Dafür gibt es aber immerhin noch die Möglichkeit sich dieses schöne Footage-Video von Daimler zur Produktion der neuen C-Klasse zu verinnerlichen – im Grunde sieht man darauf ohnehin immer mehr als man selbst vor Ort gesehen hat, unglaublich aber wahr. Man ist viel zu sehr damit beschäftigt die Szenerie in sich aufzusaugen und auch ja genug Fotos zu erstellen.
Wer sich jetzt fragt wie das wohl alles zu Zeiten des ersten Baby-Benz ausgesehen haben mag, für den haben wir selbstverständlich das bekannte Schmankerl für das fünfkommasechs mittlerweile steht vorbereitet. Einmal in Form von einigen Fotos, aber auch in Form eines YouTube-Video Fundes, der seinerzeit wohl im Rahmen eines Mitarbeiter-Events gedreht worden war. Heute würde man so jemanden wohl als „Blogger“ bezeichnen.
Das Kundencenter Bremen kann im übrigen auch abends und am Wochenende angefahren werden, anders als z.B. das Kundencenter in Sindelfingen. Man hat sogar erst kürzlich einen großen beleuchteten Stern im Bereich vor dem Kundencenter installiert – ideal für nette Schnappschüsse mit dem eigenen Sternen-Wagen.
Und nun bleibt mir nur noch eines zu sagen: viel Erfolg neuer Baby-Benz, zeige deinen guten Stern auf allen Straßen!