Jeder wird sich noch an den ersten Maybach der Neuzeit erinnern (BR 240) – ein großes und sehr schweres Überauto das Ende der 1990er Jahre entwickelt wurde und dessen Basis die damalige S-Klasse der BR 140 bildete.
Leider jedoch war dieses Fahrzeug nicht wirklich von Erfolg gekrönt und so lief er mehr still und heimlich als mit großer Ankündigung vor gut zwei Jahren aus.
In der Maybach-Manufaktur im Werk Sindelfingen war man aber höchst zuversichtlich, kannte man doch schon die Pläne für den Maybach-Nachfolger.
Die Marke Maybach war weltweit alles andere als bekannt als Mercedes sein Luxusautomobil 2002 vorstellte, vielleicht mit ein Problem warum das „Doppel-M“ auf dem Kühlergrill und Heckdeckel nur von echten Fans und Experten zugeordnet werden konnte.
Heute aber kann man sagen – wenn man sich das Echo auf die alleinige Ankündigung eines Nachfolgers einmal zu Gemüte führt – es war die richtige Entscheidung, wenn man die Maybach Modelle 57/57S und 62/62S als „Werbeträger“ für die Marke betrachtet.
Der neue Mercedes-Maybach wird ein Highend, eine Überversion der bekannten S-Klasse.
Wir berichteten bereits darüber und lagen mit unseren Längenabmessungen ein Stück weit daneben, so sehr täuscht die Seitenansicht. (doch nicht nur wir hatten uns seinerzeit verschätzt)
Der neue Mercedes-Maybach wird genau 5,45 Meter lang sein und um einen 20 cm längeren Radstand verfügen als die bisherige Langversion der S-Klasse, dem V222.
Dieses Längenwachstum kommt ausschließlich dem Fond zu Gute, so wie es bei den Lang-Versionen der S-Klasse bisher traditionell auch schon der Fall war.
Man hat als gestalterischen Kniff das Dreiecksfenster der Fondtür entfernt und die Türe um 66mm gegenüber der Lang-Version der S-Klasse gekürzt, das Dreiecksfenster in die Karosserie Seitenwand verband und so einen deutlich edleren und exklusiveren Auftritt erschaffen. Gekrönt wir dies durch die vergrößerten und deutlich exponierter dargestellten Chromzierteile um die Seitenfenster herum.
Weiterer Effekt im Innenraum: die Fond-Passagiere werden von der Karosserie umgarnt und geniessen so ein gesteigertes Gefühl von Privatheit, auch wenn die Türe geöffnet werden sollte. Zudem ist dies seit jeher ein Merkmal der großen und besonders repräsentativen Fahrzeuge. Auch der legendäre Typ 600 (W100) verfügte über eine solche Gestaltung.
Optische Unterscheidungsmerkmale zur S-Klasse sind, neben der deutlich gestreckten Seitenansicht und völlig anderer Seitenfensterlinie noch die beiden Maybach-Embleme jeweils an den C-Säulen und der Maybach-Schriftzug hinten links auf dem Heckdeckel. Die Hubraumvariante steht hierbei immer rechts auf dem Heckdeckel. In Europa wird man dort nur „S600“ oder „S500“ vorfinden, wohingegen in China auch ein Typ „S400“ angeboten werden wird – aus steuerlichen Gründen!
Serienmässig verfügt der Mercedes-Maybach im Fond über zwei Executive-Sitze die sich in eine sehr bequeme Liegeposition verbringen lassen. Ganz ähnlich der in der Business-Klasse großer Airlines.
Auf den Mittelarmlehnen vorne und hinten findet sich jeweils eine Prägung des Maybach-Emblems wieder und auf den Verkleidungen der „Aschenbecher“ bzw. Cupholder ist im Edelholzzierteil ein versilberter Maybach-Schriftzug eingelassen.
Da die Karosserievariante des X222 von vornherein bei der Entwicklung der S-Klasse angedacht wurde, verfügt sie über die selbe Sicherheit und Steifheit wie auch die beiden anderen Varianten W und V.
Ebenso wurde an der Aeroakustik und am Luftwiderstandsbeiwert gefeilt… letzterer beträgt lediglich 0,26 und stellt einen echten Spitzenwert in dieser Kategorie dar!
Dies spürt der Fahrgast auch im Innenraum, denn im Fond unterbietet der Mercedes-Maybach nochmals das bisher leiseste Automobil der Welt – das S-Klasse Coupé deutlich. Dies sogar in der normalen Sitzposition wie auch in der Liegeposition (hierbei ändern sich die Geräuschquellen bzw. deren Wahrnehmung deutlich).
Möglich wurde dies durch weiter verbesserte Türabdichtungen der Fondtüren, eine verbesserte Fahrgastraum-Entlüftung, speziell eingeklebter Dreiecksfenster und neuer textiler Radkasten- und Unterbodenverkleidungen.
Die genauen Ausstattungsdetails, Preise und sonstige Daten wird es ab der Verkaufsfreigabe am 18.12.2014 geben. Die Markteinführung ist für Ende Februar/Anfang März geplant, wobei der S500 noch um eine 4matic-Variante im Sommer 2015 ergänzt werden wird.
Ein genaueres Bild, die Betonung liegt hier auf Bewegtbild, werden wir uns Ende Januar für euch, für uns, machen können – seid gespannt, wir sind es auch!