Der W126 hat eine gewisse „Sturm und Drang“ Zeit des Automobilbaus miterlebt und auch aktiv mitgestaltet.
Als er Ende 1979 auf den Markt kam war er schon ein recht ausgereiftes und modernes Fahrzeug, doch die Entwicklung stoppte natürlich nicht!
Vielmehr galt es das Automobil fit für die Zukunft zu machen – mit Beginn der 1980er Jahre hatte man bei Daimler-Benz fest den Jahrtausend-Wechsel im Blick und wollte natürlich auch in Zukunft die Mobilität der Kundschaft sichern!
Alternative Antriebe
Fundierte Forschung: Die Mercedes-Benz Flotte Anfang der 1980er Jahre war bestückt mit alternativen Antrieben, zum Beispiel auf Basis von Flüssiggas, Methanol und auch Wasserstoff – hieran nahm selbstverständlich auch die S-Klasse teil.
Aktives Fahrwerk
Im W126 wurde auch schon ein vollaktives Fahrwerk getestet – erste Versuche wurden Mitte der 1980er Jahre unternommen. Dabei handelte es sich einst um einen Forschungsauftrag. Das ehrgeizige Projekt hörte auf den Namen AKTAKON (Aktive Aufbau-Kontrolle) welches am 02.Februar 1978 durch Vorlage einer ersten Konstruktionsskizze eines aktiven Federbeins gestartet worden war.
Wie auch bei heute üblichen Systemen (hier ist nach wie vor Daimler der Spitzenreiter was die Perfektion eines solchen Systems angeht) geht es hier hauptsächlich darum Wank-, Nick- und Gierbewegungen des Aufbaus zu eliminieren bzw. soweit abzuschwächen dass sie nicht mehr als störend empfunden werden und keinen negativen Einfluss mehr auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs haben können.
Jeder kennt selbst das Problem – sobald sich der Wagenaufbau in schnellen Kurven stark neigt, bekommen die Passagiere ein Gefühl der Unsicherheit und verhalten sich mitunter eventuell auch anders als sie es müssten. Je weniger Seitenneigung, desto höhere Kurvengeschwindigkeiten sind erzielbar bzw. das Gefühl der Sicherheit bleibt erhalten.
Es ist nicht im Detail bekannt über welche Ausbaustufen das Fahrwerk verfügte – belegt ist nur das im W126 die Geburtsstunde des aktiven Fahrwerks lag. Erstmals serienmässig verbaut wurde das aktive Fahrwerk dann 1999 im Mercedes CL (C215) in Form der Active Body Control (ABC).
Solarzellenschiebedach
Im Jahre 1989 zum Beispiel hat Daimler-Benz schon ein mit Solarzellen bestücktes Schiebedach im W126 getestet. Es wurde an Stelle des normalen Stahlschiebehebedachs verbaut und war u.a. für den Betrieb einer Standlüftung vorgesehen.
Leider wurde diese Entwicklung scheinbar nicht konsequent genug weiterverfolgt – jedenfalls war es die Audi AG die diese Entwicklung als Sonderoption rund 10 Jahre später in ihrem Oberklasse Modell A8 angeboten hat. Mercedes wiederum hat diese Idee dann nur kurzzeitig in der E-Klasse W211 aufgegriffen und hier auch nur in den ersten Produktionsjahren.
Aber wer es erfunden hat und in welchem Auto es zuerst getestet wurde, das zählt!