Flexible Stoßfänger aus Kunststoff

Mit dem W126 ging die so genannte „Vollmetall-Ära“ bei Daimler-Benz zu Ende… so oder so ähnlich klang es lange Zeit im Lager der Erstbesitzer oder der Ersten die in diesem Wagen einen kommenden Klassiker sahen.
Einer der Hauptgründe hierfür sind mit Sicherheit die mit Kunststoff verkleideten unteren Seitenbereiche der Türen – unter Mercedes-Enthusiasten auch als „Sacco-Bretter“ bezeichnet, nach ihrem Erfinder dem langjährigen Daimler-Benz Stilisten Bruno Sacco.
Mit diesem Flankenschutz kamen auch erstmals Stoßfänger aus Kunststoff einher. Erst hierdurch ergaben sich weitreichende Vorteile wie Gewichtsersparnis, aerodynamische Feinheiten und auch ein zuverlässiger Aufprallschutz bei geringen Geschwindigkeiten.

Die Stoßfänger des Typs W126 sind reversibel, bedeutet sie bleiben unbeschädigt, bis zu Geschwindigkeiten von 4 Km/h. Angesichts des recht hohen Fahrzeugleergewichts eine enorme Leistung!

Hinter dem Kunststoffstoßfänger sind natürlich noch massive Querträger eingebaut – vorne aus Aluminiumstangpressprofil und hinten aus Glasfaserverstärktem Kunststoff.

Vorne gab es auch noch einen Stabilen Rahmen um den unteren Bereich des Kühlers bei mittelstarken Kollisionen zu schützen.

Zunächst wurden Hartgummi-Dämpfelemente in die Stoßfänger-Halterungen integriert (an der Heckstoßstange blieb das auch durchweg so).

Einfliessend ab ca. Juni 1989 (Fahrgestellendnummer A 485222) gab es dann serienmässig an der Frontstoßstange hydraulische Pralldämpfer die die Karosserie vor bleibenden Beschädigungen noch deutlich besser schützen konnten. (außer USA, da hier ohnehin beide Stoßfänger völlig anders aufgebaut waren und immer über hydraulische Teleskopdämpfer verfügten)

Oben auf dem Foto sieht man einen W126 der 1.Serie nach dem so genannten „Reparaturcrash“. Hierbei fahren die Fahrzeuge mit Geschwindigkeiten zwischen 5 und 25 Km/h gegen Hindernisse – die damit ermittelten Schäden bzw. Kosten die zur Beseitigung derer aufgebracht werden mussten, flossen dann mit in die Versicherungsprämie ein (Kaskoeinstufung). Hier war die Allianz-Versicherungsgruppe Vorreiter und hat dieses System in den 1970er Jahren propagiert und vorangetrieben!

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Übersicht Kontrastlackierungen

Durch die seidenmatte Spezial-Lackierung verursachen leichte Kontakte mit Hindernissen keine bleibenden optischen Beeinträchtigungen der Oberfläche.
Nachfolgend eine Übersicht über alle Kontrastlackierungen und ihrer jeweiligen Zugehörigkeit zu den Fahrzeug-Lackierungen, metallic und uni (Farbcodes der Lackierung in Klammern):

Die Stoßfänger und Seitenverkleidungen wurden bei der ersten Serie (1979-1985) in 3 Kontrastfarben passend zur Aussenlackierung geliefert.
Wobei von Produktionsbeginn Januar 1980 bis ca. September 1981 (Einführung SEC-Typen) lediglich zwei Kontrastfarben zur Verfügung standen – 7 172 matt anthrazitgrau und 7 007 mattgrau. Diese wurden dann ab ca. 09/1981 um 8 414 mattbraun ergänzt. Ab ca. 09/1982 galten dann die folgenden drei Kontrastlackierungen bis Bauzeitende der 1.Serie:

  • DB 7 174   matt anthrazitgrau
    (
    vorherige Version 7 172)        (172, 473, 476, 479, 480, 482, 501, 504, 540, 568, 581, 587, 618, 623, 673, 680, 681, 684, 702, 803, 822, 875, 876, 880, 881)

  • DB 7 175   mattgrau
    (
    vorherige Version 7 007)        (040, 199, 312, 355, 735, 737, 740, 751, 877, 900, 904, 929, 930, 932, 934, 940)

  • DB 8 414   mattbraun        (427, 444, 459, 585)

Bei der zweiten Serie (1985-1988) dann wurden ab September 1985 vier Kontrastfarben angeboten die noch passender und wertiger anmuteten.

  • DB 7 176   muschelgrau (172, 540, 568A (bis A 281435), 587, 623, 651, 684, 702, 803, 822, 876, 881)

  • DB 7 177   stratusgrau    (040, 122, 147, 199, 254, 261, 568B (ab A 281436), 735, 751, 815, 877)
  • DB 8 477   chinchilla       (432, 441, 444, 459, 473, 480, 690)
  • DB 5 944   fregattblau     (355, 900, 904, 929)

Die Perfektion kam dann ab September 1988 als zwölf Kontrastfarben angeboten werden konnten – der W126 wurde hierdurch noch eleganter und erhielt einen harmonischeren Auftritt.
(insgesamt 16 Kontrastfarben im Zeitraum 09/1988 bis Produktionsendeeinige wurden durch andere Farben ersetzt)

  • DB 1 611   sinabeige      (623A – bis A 485221)
    noch kein Foto vorhanden
  • DB 1 631   safaribeige    (623B – ab A 485222)
  • DB 3 521   navarrarot      (512, 540, 587)
  • DB 3 526   korsarrot        (568A – bis A 485221)
  • DB 3 515   tartanrot         (568B – ab A 485222)
  • DB 5 301   andorblau     (348, 355, 900, 929)
  • DB 5 309   rioblau           (904)
  • DB 6 211   kiwigrün        (249, 254, 261, 815)
  • DB 6 212   taxusgrün      (877)
    noch kein Foto vorhanden
  • DB 6 250   lago                (888)
  • DB 7 166   violettgrau     (481)
  • DB 7 176   muschelgrau (172, 651, 702)
  • DB 7 177   stratusgrau    (735, 744, 751)
  • DB 7 700   altograu         (040, 122, 199)
  • DB 7 738   satograu        (147)
  • DB 8 477   chinchilla      (432, 441)
Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG

 

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