Scheibenwischer

Was sich so unscheinbar anhört und bei jedem Automobil unverzichtbar ist kann freilich auch weiter optimiert werden. Erste Überlegungen bei den früher so genannten „Hochgeschwindigkeitsautos“ (Fahrzeuge mit Vmax über 220Km/h) führten zu einer parallelen Anordnung der Scheibenwischer – so ist gewährleistet das die Wischer immer parallel zur Strömung liegen und ein gefürchtetes Abheben des Wischers (und damit einhergehende Wirkungslosigkeit) vermieden wird. Die ersten Fahrzeuge die so eine Anordnung aufwiesen waren der Porsche 911 (nach dem 993 war damit aber auch Schluß), der Mercedes R107 (SL und SLC) sowie die Vorgänger S-Klasse W116. Der W116 hatte ein Wischfeld von immerhin 73% welches bei der neuen S-Klasse W126 weiter vergrößert werden konnte.

Beim W126 ging man noch einen Schritt weiter – man versenkte die Scheibenwischerachsen. Diese Kontruktion ging auf ein Patent der Daimler-Benz AG zurück – es wurde 1951 Béla Barényi und Karl Wilfert erteilt.

Es gibt nicht viel Fahrzeuge deren Scheibenwischer versenkt sind – meist hat man es nur zu einer teilweisen Versenkung geschafft. Warum dies so wichtig ist? Es gibt zwei massive Gründe: zum einen die gesteigerte Sicherheit im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger oder Zweiradfahrer und zum anderen die deutlich verbesserte Aerodynamik.

Hier noch ein Filmausschnitt:

In der heutigen Zeit gibt es meist geregelte Anpressdrucksysteme (sei es mechanisch oder elektro-mechanisch) und somit sind parallel laufende Scheibenwischer heute nicht mehr in „Mode„. Aber welch konstruktiver Aufwand dahinter gesteckt hat soll hiermit ein wenig hervorgehoben werden.
Zudem handelt es sich nach Ansicht des Verfassers um die „schönsten Scheibenwischer“ der ganzen Welt. Unsichtbar abgelegt und bei Bedarf sofort für den Fahrer da, führen sie ihren Tanz auf der Windschutzscheibe mit Erfolg auf.

Beim W116 sah es noch so aus (Innenansicht während Verschmutzungstest im Windkanal):

Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG

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