Die Zeit rennt, ich sage es euch, man kommt kaum noch hinterher.
Gefühlt liegt der Moment immer noch nur einen kleinen Augenblick zurück, dass Herr Fünfkommasechs und ich in Bremen den blackbird übernommen haben.
Genauer gesagt ist dies nun aber bereits neun Monate her – 9 Monate!
Der Kilometerzähler zeigt derweil auch bereits 13.700 Kilometer an – wobei das insgesamt betrachtet gar nicht so viel ist. Bis zum ersten Assyst in gut 3-4 Monaten werde ich es wohl gerade auf 20.000 Kilometer schaffen, mal sehen.
Und da kommen wir auch gleich zu einem guten Punkt um hier in diesen Bericht einzusteigen – die derzeitge Servicestrategie von Mercedes ist etwas zu hart ausgelegt, in meinen Augen. Sicherlich, nur alle zwei Jahre zur Inspektion zu fahren ist vielleicht auch nicht ganz im Sinne des Erfinders (und Materials), es geht hier weniger um Geldmacherei als um den Pflegeaspekt des Fahrzeugs. Ein Intervall von 1,5 Jahre bzw 550 Tagen wäre sinnvoller und würde so manchem Fahrer entgegenkommen. Klar, für Vielfahrer würde sich nichts ändern, da sind die meisten bereits nach einem knappen 3/4 Jahr bei ihren 25.000 Kilometern angelangt und müssen zum Assyst.
Mal sehen wie sich das in Zukunft entwickeln wird – immerhin wird bei diesem Assyst auch gleich das jährliche kostenfreie (für die Dauer der ersten drei Jahre) Kartenupdate des COMAND aufgespielt!
Was ist in der Zwischenzeit alles passiert mit dem blackbird? Nicht wirklich viel, keine besonderen Vorkommnisse, keinen Defekt, keine Panne, alles wie bisher ziemlich unauffällig.
Eben wie es sein sollte – er läuft und läuft und läuft… und ist doch kein Käfer.
Der Plan die AIRMATIC in ihrer Grundeinstellung so zu modifizieren, dass der Fahrzeugaufbau generell gut 5-6 mm tiefer als normal liegt ist leider gescheitert. Aber was heißt leider, wenn man jemals mit einer völlig verstellten AIRMATIC ein paar Tage gefahren ist, dann weiß man dieses Fahrwerkssystem erst wieder so richtig zu schätzen!
Man kann zwar in der Star Diagnosis eine Grundniveau-Einstellung eines jeden Federbeins vornehmen, allerdings sind diese logischerweise miteinander verbunden, so dass eine einfache Einstellung nicht so direkt möglich ist. Es gibt auch keinen „cheat mode“ oder ähnliches.
Es wäre eine mühevolle Sisyphos-Arbeit bis alles in Einklang ist und dann ist es am Ende doch nicht vom Werk her freigegeben.
Ich habe mich nun – nach dem Einwurf von rund 170 EURO Lehrgeld (Kurztest, Überprüfung Fahrwerk und neuer Software-Flash des Steuergeräts) – dazu entschlossen die AIRMATIC so zu belassen wie es ab Werk erdacht worden ist. Zumal ein AIRMATIC-Wagen bereits im serienmässigen fahrfertigen Zustand etwas tiefer steht als ein normales Stahlfahrwerk.
Chronologische Auflistung der letzten drei Monate:
- 10.650 Km Versuch Tieferlegung der AIRMATIC, gescheitert
- 10.775 Km Termin bei Mercedes Köln, Reparatur der AIRMATIC, Fahrzeugniveau verstellt (Check, Software-Aktualisierung im Steuergerät)
- 10.775 Km Stationäres Auswuchten der Vorderräder da leichte Unwucht im Lenkrad spürbar (19,32€ netto – keine Kulanz)
- 12.136 Km Absturz COMAND System ohne erkennbaren Grund
Ansonsten gibt es nicht wirklich etwas zu meckern, obwohl, einen Punkt gibt es leider doch. Im Innenraum hat man ab und an leichte Knister- und so genannte Setzgeräusche aus dem Bereich der Armaturentafel zu vernehmen. Auch knackt die Mittelarmlehne (bzw. ihr aufklappbarer Deckel) etwas, wenn man sich auf ihm abstützt, was beim Ein- oder Aussteigen meist der Fall ist. Manchmal auch knistert die Türverkleidung im Bereich oben zum Fenster hin, wenn man hier einmal den Arm aufstützt.
Ob dies nun nur bei meinem Wagen der Fall ist, oder eine Art generelles Serienproblem ist, weiss ich nicht zu beantworten. Jedenfalls werde ich demnächst bewaffnet mit dem original Mercedes „Anti-Geräusch“ Substanzen einmal für Ruhe sorgen.
Erwähnen muss man an dieser Stelle – man hört es nur wenn man keine Musik eingeschaltet hat und alle Fenster geschlossen sind.
Das Automatikgetriebe hat seine „Schaltproblematik“ im kalten Zustand derzeit etwas vergessen wie es scheint, liegt wohl an den höheren Temperaturen in den Sommermonaten.
Insgesamt kann man wirklich sagen, dass es bei ca. 11.000 Kilometern noch einmal einen geheimen Schub gegeben hat, seither läuft der Wagen noch viel viel besser als zu vor.
Man schafft es nun auch regelmässig Verbräuche deutlich unter der 9 Liter Marke zu erzielen.
Der Gesamtverbrauch ist gesunken auf 9,36 l/100km
(minimal 7,81 / maximal 10,99)
Selbstverständlich habe ich es weiter beibehalten (und eingehalten) den Wagen ausschließlich von Hand zu waschen. Sehr mühsam und auch teilweise zeitaufwendig, aber es ist immerhin mein erster Neuwagen!
Ich bin guter Dinge, dass ich den Verbrauch mit der Zeit auf etwsas unter 9 Liter im Durchschnitt bringen kann und dann wäre er bei mehr Auto, mehr Luxus und mehr Spielerein, gepaart mit viel mehr Leistung doch so sparsam wie sein Zweiliter-Sauger Vorgänger Motor in meinem alten A 200.
Natürlich habe ich in den vergangenen drei Monaten auch wieder ein paar Veränderungen am Wagen vorgenommen. So zum Beispiel die Original AMG Abrisskante (Code U47) vom C 63 und C 450 auf meinem Wagen nachgerüstet. Mir gefällt der dezente Look sehr und da der Wagen ja in 040 gehalten ist, sieht man sie immer erst auf dem zweiten Blick. Auf der Autobahn jedoch spürt man ihr Dasein ab ca. 160 Km/h umgehend. Der Wagen sitzt noch viel satter auf der Fahrbahn, wirklich ein Gewinn.
Am vergangenen Wochenende habe ich mich dann um meine Felgen gekümmert – nach vielen Gesprächen mit Freunden, Bekannten und langem Abwägen, habe ich mich nun wieder dazu entschlossen im Serienlook unterwegs zu sein.
Das Felgendesign kommt in schwarz glänzend mit den glanzgedrehten Bereichen einfach am besten heraus. Also hieß es, Folie runter (Felge eins war wirklich mühevoll, die anderen drei Felgen habe ich dann in der identischen Zeit gestrippt). Alle Felgen innen und aussen gewaschen und versiegelt. Vorne noch die Löcher der gelochten Bremsscheiben gereinigt bzw. freigemacht und fertig. Meine Hände sind langsam in den Ritzen auch wieder sauber…, danke der Nachfrage! :)
Das nächste Update wird es dann in cirka drei bis vier Monaten geben, nach dem erfolgten, ersten Assyst.
Doch bis es soweit ist, werde ich den blackbird noch einmal bei meiner zuständigen Niederlassung vorführen. Der Fahrersitz hat ab und an ein leichtes Knackgeräusch aus der Sitzfläche kommend, welches nur beim Ein- und Aussteigen auftritt. Vermutlich ist etwas ausgehakt!?
Zudem muss ich um ein COMAND Update bitten, es kann einfach nicht sein, dass das System alle 3-4 Wochen abstürzt und dies bei nicht reproduzierbaren Vorgängen.
Zudem habe ich ab und an eine nicht aktive Live-Traffic Unterstützung und die ist in meinen Augen einer der Hauptbestandteile von COMAND.
Sicherlich werde ich auch noch einmal ein Getriebe Software-Update anspechen und hoffen das noch etwas Fine-Tuning in Sindelfingen betrieben wurde.
Nicht das jetzt ein falscher Eindruck zum Abschluss entsteht – der Wagen schafft es, dass ich mich jeden Tag früh morgens darauf freue ins Büro zu fahren. Denn er fährt sich wirklich sehr genial – ich hatte noch nie ein besseres Auto!
Ich hoffe unser Zusammenleben bleibt so wie es bisher begonnen hat, dann sieht es nach einer traumhaften Zeit aus. Denn auch in der besten „Beziehung“ gibt es Licht und Schatten, wenn alles immer Rund laufen würde, dann wäre es schnell langweilig…